Magdeburger Circusmuseum, 19. Oktober 2017
Zirkus Blumenfeld – Schaufenster des Magdeburger Zirkusmuseums
Wir besichtigen das in den Vororten der Stadt gelegene Museum in Begleitung seines Gründers, eines Wein- und Spirituosenhändlers, der auch Zirkusliebhaber ist. Es handelt sich um ein kleines Museum mit einer Fläche von nur 250 m², die vollständig genutzt wird.
Der klassische Zirkus (Dompteure, Artisten, Clowns) entstand 1774 und wurde von dem Engländer Philipp Astley in London geschaffen.
Der Eigentümer des Museums zeigt uns die Räume, wobei er auf die ältesten Zirkusse Deutschlands und der Stadt Magdeburg eingeht und über die noch heute wichtigsten Zirkusse (Krone, Sarrasani, Hagenbeck) sowie über Clowns, Dompteure, Artisten und anderes mehr spricht.
Anscheinend war Magdeburg eine wichtige Zirkusstadt. Buffalo Bill trat 1890 in Magdeburg auf. Vor dem zweiten Weltkrieg zählte die Stadt 32 Varietétheater, heute gibt es nur noch eins (den Kristall-Palast).
Der Circus Blumenfeld befand sich in Magdeburg und bot Platz für bis zu 5000 Gäste. Die jüdische Familie Blumenfeld war im frühen 20. Jahrhundert aus Polen eingewandert. Der 1896 erbaute Circus wurde im Jahre 1944 zerstört. 15 Mitglieder dieser Familie wurden ermordet. Einige durchliefen das Lager von Pithiviers, so wie auch die Mitglieder einer weiteren Zirkusfamilie aus Magdeburg, die Strasburgers.
Zwischen 1949 und 1989 brauchte jeder Betrieb in der DDR einen Partner aus dem kulturellen Bereich. Deswegen besteht heute immer noch eine Verbindung zwischen dem Wein- und Spirituosenhandel und dem Zirkus.
(Autorin: Christine Blet)