Sich Erinnern, Sich Begegnen

Deutsch-französisches Seminar – Januar 2018

commémoration journée du souvenir janvier 2018; élèves franco-allemands, mémoire

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2018 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt): die Erfahrung von 40 französischen und deutschen Schülern

Von Donnerstag, dem 25. Januar 2018, bis Samstag, dem 27. Januar 2018, trafen sich 21 französische Schüler aus Sekundarschulen sowie allgemeinen, fachbezogenen und landwirtschaftlichen Gymnasien der Region Centre-Val de Loire mit 19 deutschen Schülern aus dem Land Sachsen-Anhalt in Begleitung ihrer Lehrer, um über den Sinn der Gedenkveranstaltungen für die an den Juden und Zigeunern während des Zweiten Weltkrieges begangenen Völkermorde nachzudenken.

Dass diese Veranstaltung stattfinden konnte, ist der seit fünf Jahren existierenden Partnerschaft zwischen den beiden Regionen zu verdanken. In diesem Rahmen und mit Unterstützung durch das Gedenkstättenmuseum CERCIL für die Kinder des Wintervelodroms werden Treffen zwischen französischen und deutschen Lehrern und Schülern zum Thema der Völkermorde und ihrer Verhinderung durchgeführt.

Der Gedankenaustausch zwischen den Schülern begann mit Workshops, in deren Verlauf die Jugendlichen ihre Kenntnisse über die Völkermorde vertieften (Studium von Einzelschicksalen mit Beispielen aus Sachsen-Anhalt und den Lagern in Pithiviers und Beaune-la-Rolande, Besuch der Gedenkstätte Bernburg, die zu den Einrichtungen gehörte, in denen die Euthanasieaktion T4 an geistig kranken Deutschen im Jahre 1941 durchgeführt wurde, Begegnung mit einem deutschen Fotografen, der mit Überlebenden gearbeitet hatte) und über die Geschichte und die Möglichkeiten ihrer Weitergabe nachdenken konnten. Am 27. Januar führten die Schüler auch Gedenkaktionen durch.

Dieser Tag des 27. Januar war der Besinnung und dem Gedenken gewidmet. Es wurden Gedichte und Lebensläufe von Verstorbenen an den Stolpersteinen verlesen, die an das Leben dieser Personen in Magdeburg erinnern. Dazwischen spielten Schüler kleine Musikstücke. Dann wurden Blumen niedergelegt und Schweigeminuten durchgeführt. Diese besinnlichen Augenblicke fanden dann ihre Fortsetzung im Landtag, wo eine offizielle Zeremonie zum Gedenken an die Völkermorde stattfand. Auch dort erfolgte eine enge Verknüpfung von Geschichte und Gedenken, wodurch das Wissen der französischen und deutschen Schüler über die Vergangenheit in multikultureller Weise und unter dem Zeichen der Freundschaft weiter vertieft wurde.

(Autorin: Christine Blet)