Der Völkermord an den Armeniern, eine Geschichte des Widerstands, 8. Oktober 2015
Raymond Kévokian
Donnerstag, 08.10.2015. Anlässlich des 100. Jahrestages des Völkermordes an den Armeniern fand eine Konferenz zu dem Thema „Der Völkermord an den Armeniern, eine Geschichte des Widerstands“ für die Schüler und Lehrer des Descartes-Gymnasiums in Tours statt.
Raymond Kévorkian, französischer Historiker, ©TDR B.Yann
In den Jahren 1915 und 1916 wurden zwei Drittel der im Osmanischen Reich lebenden Armenier (ca. 1,3 Millionen Menschen) durch Massaker getötet. Hinzu kamen weitere 200000 Personen in den Grenzgebieten zu Kaukasien und in Persien, weil sie Armenier waren. Dieser Massenmord wurde durch das Jungtürken-Regime beschlossen und geplant, das damals die osmanische Regierung kontrollierte.
Der französische Historiker Raymond Kévorkian ging auf die Radikalisierung der Staatspartei ein, die zur Durchführung dieses Völkermordes führte, und sprach über Hintergründe der fortwährenden Leugnung dieser Ereignisse seitens eine Reihe türkischer Regierungen, wodurch heute noch die geschichtliche Aufarbeitung und das Gedenken verhindert werden.
Diese Konferenz wurde durch das CERCIL (Museum und Gedenkstätte für die Kinder des Wintervelodroms) in Partnerschaft mit der Union des Arméniens du Centre, der Region Centre-Val de Loire, dem Land Sachsen-Anhalt und dem Descartes-Gymnasium aus Tours durchgeführt.