Sich Erinnern, Sich Begegnen

Langenstein Zwieberge

Langenstein

 LAND SACHSEN ANHALT

 Nach den Bombenangriffen der Alliierten beschloss das Ministerium für Rüstung und Kriegsproduktion des NS-Regimes, in der Nähe der Stadt Halberstadt einen 13 Kilometer langen unterirdischen Komplex zu errichten, in dem Flugzeugteile vom Typ Junker gebaut werden sollten.

Um diesen Komplex auszugraben, errichtete die SS im Frühjahr 1944 eine Zweigstelle des KZ Buchenwald bei Langenstein. Ab August wurden die Häftlinge, die bis dahin in provisorischen Gebäuden hausten, in Baracken untergebracht.

Die meisten Häftlinge arbeiteten unter Tage unter entsetzlichen Bedingungen. In weniger als einem Jahr starben fast 2.000 Menschen an Unterernährung und mangelnder Hygiene. Im April 1945 wurde das Lager evakuiert und fünf Kolonnen von 500 Häftlingen begannen einen Todesmarsch von Hunderten von Kilometern. Wenn ein Gefangener keine Kraft mehr hatte oder zu fliehen versuchte, wurde er von den Wachen ermordet. Nur eine kleine Anzahl von Gefangenen überlebte diesen Marsch.

1.400 Häftlinge, die im Lager geblieben waren, wurden von amerikanischen Truppen befreit.


Die Gedenkstätte Langenstein ist eine der ältesten in Deutschland. Sie wurde am 11. September 1949 in der Nähe der Massengräber eingeweiht, in denen 800 Gefangene begraben waren.

Ende der 1960er Jahre wurde auf diesen Massengräbern ein riesiger Platz für politische Zeremonien zum Gedenken an die Opfer errichtet.

Der unterirdische Komplex wurde nach 1945 und bis in die 1970er Jahre zunächst für wirtschaftliche und dann für militärische Zwecke genutzt. Im Jahr 1994 wurde er privatisiert.

In dem 1976 errichteten Gebäude neben der Gedenkstätte wurde 2001 eine neue Dauerausstellung eröffnet, die unter anderem aktuelle Filme zur Befreiung des Lagers zeigt. Im Jahr 2005 wurde ein Teil des Tunnels für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Jahr 2011 schließlich wurden die Massengräber neugestaltet, wobei in Zusammenarbeit mit den Familien der Opfer beschlossen wurde, die Namen der bekannten Opfer zu erwähnen, um der Erinnerung ein individuelles Gesicht zu geben.

Kontakt

Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge
Vor den Zwiebergen 1, 38895 Halberstadt OT Langenstein
Telefon: 03941/ 567325
Web: www.stgs.sachsen-anhalt.de