Am 25. August 1944 wurden 124 Einwohner aus Maillé, einem Dorf südlich vom Departement Indre-et-Loire, von deutschen Soldaten hingemordet. Die Soldaten kamen im Dorf früh an. Sie betraten jedem Haus, ermordeten Männer, Frauen, Kinder und Tiere und zündeten Gebäude an. Kurz vor 13 Uhr verließen sie das Dorf, damit ein Artilleriegeschütz es weiter zerstörte.

Dieses Kriegsverbrechen ist zwar das zweitwichtigste, was die Zahl der Opfer betrifft, die die deutsche Armee auf französischem Boden begangen hat, aber wird seit über sechs Jahrzehnten völlig vergessen. Diese Auslassung erklärt sich durch zwei Hauptgründe. Erstens wurde das Dorf in den Nachkriegsjahren sehr schnell wieder aufgebaut, so dass man die Folgen des Massakers nicht sehen kann, im Gegensatz zu Oradour-sur-Glane, dessen Ruinen immer noch an das Kriegsverbrechen erinnern. Zweitens ist das Massaker bisher strafrechtlich nicht gesühnt, da nur ein Leutnant in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, während die Prozesse gegen Oradours Folterer dieses Massaker unaufhörlich in den Vordergrund gestellt haben.

Heute steht das Haus der Erinnerung (Maison du Souvenir) im Herzen des Dorfes.  Eine Ausstellung erinnert an das Massaker, damit diese Tragödie anerkannt wird.

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